Woher weiß ich dass ich tatsächlich in Hypnose war?
Gerade durch Showhypnose oder Filme, Serien und Zeichentrick existiert in vielen eine Vorstellung, dass man sich wie „ausgeknipst“ fühlen müsste.
Da Hypnose bzw. Trance ein ganz natürlicher Zustand ist, ist dem eben nicht so.
Deshalb ist es ein fester Bestandteil der Hypnoseeinleitung bestimmte Hypnosephänomene (u.a. Taubheit oder Schmerzunempfindlichkeit) mittels Suggestion kurz zu demonstrieren.
Darüber hinaus werden bei Anwendung des Simpson Protokolls ideomotorische (Bewegungen ohne Beteiligung des bewussten Willens) Fingersignale installiert. Zu erleben wie sich die Finger scheinbar von alleine bewegen, ist für viele eine völlig neue Erfahrung.
Die Erfahrung in der Praxis zeigt, dass sich Klienten wesentlich besser auf den therapeutischen Prozess einlassen können, wenn sie hierdurch überzeugt sind auch wirklich in Hypnose zu sein
Kann ich mich nach der Hypnose noch an alles erinnern?
In den meisten Fällen können Sie sich noch an alles erinnern. Vielleicht nicht an jedes Wort, aber an alles was für Sie wichtig war oder emotional nahe ging.
Es kann jedoch auch ab und an vorkommen, dass der Trancezustand in den Schlaf übergeht. Deswegen sind Sitzungstermine z.B. nach einem langen Arbeitstag nicht immer ratsam.
Interessanterweise hat die Erfahrung gezeigt, dass die ideomotorischen Fingersignale (ideomotorisch = Bewegungen die vom Unterbewusstsein gesteuert werden) bei Anwendung des Simpson Protokolls oft auch selbst im Schlaf noch funktionierten
Wir haben einen bewussten und einen unbewussten Verstand. Diese werden auch Bewusstsein und Unbewusstes bzw. Unterbewusstsein genannt.Dein Bewusstsein, Dein bewusster Verstand ist also Dein kritischer oder rationaler Verstand, der es Dir ermöglicht logisch-rationale Ja- oder Nein-Entscheidungen zu treffen und die Verantwortung für die Dinge zu übernehmen, deren Du Dir bewusst bist.
Das Unterbewusstsein ist der Teil des Deines Verstandes, der sich um alles andere für Dich kümmert. Es ist der Teil, der alles kontrolliert, was Du ohne bewusste Anstrengung oder Gedanken tust. All die Dinge, die automatisch, ohne nachzudenken, geschehen. Blinzeln, lachen, weinen, atmen usw.Dein Unterbewusstsein erinnert sich an alles, was Du in Deinem Leben erlebt hast. Ja, wirklich an alles. All Deine Erfahrungen. Von der Zeit im Mutterleib bis zu diesem Zeitpunkt jetzt in Deinem Leben, wo Du diese Zeilen liest.Alles, was Du gelernt hast, alles, was Du gesehen, gehört, berührt, gesagt, gerochen hast, jede emotionale Reaktion. Jede Erinnerung an diese Erfahrung wird in der Datenbank Deines Unterbewusstseins gespeichert.Deshalb musst Du nicht jeden Tag erneut lernen, Deine Schnürsenkel zu binden, zu gehen oder zu sprechen. Alles, was Du automatisch tust, ohne darüber nachzudenken. Und diese Dinge machst Du immer auf die gleiche Weise.Dein Unterbewusstsein greift jeden Tag millionenfach auf diese Datenbank zu und nutzt die gespeicherten Informationen, um Deinen Verstand so zu lenken, wie er auf einen bestimmten Reiz reagiert. Diese Reaktionen erfolgen ganz automatisch, und Du verstehst manchmal vielleicht nicht mal, warum Du auf eine bestimmte Art und Weise reagierst. Deshalb reagierst Du auch jedes Mal auf die gleiche Art und Weise auf die gleichen oder bestimmte Stimuli. Es ist ein erlerntes Verhalten. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Du Dich überhaupt daran erinnerst, wann Du manch eine Reaktion zum ersten Mal gelernt bzw. gemacht hast, weil der Vorfall damals so unbedeutend war. Aber mit der Zeit wurde manche unterbewusste Reaktion intensiver, weil das Unterbewusstsein besser darin wurde zu reagieren. Genauso wie Du dies bemerkst, wirst Du besser darin, etwas zu tun, wenn Du es übst.Auf diese Weise werden Deine Gewohnheiten geboren und wachsen. Jede Reaktion auf irgendwelche Stimuli ist etwas, das gelernt und geübt wurde.
Vielleicht warst Du als Kind mal ein wenig verärgert über etwas, und im Laufe der Zeit sind vielleicht ähnliche Dinge, wie dieser erste Vorfall geschehen und so wuchs der Ärger allmählich an. Auf die gleiche Art und Weise wird übrigens auch Angst in uns geboren bzw. kreiert. Alle Deine Gewohnheiten und Überzeugungen haben sich auf die gleiche Weise entwickelt, aus der Exposition, Erfahrungen und dem Erleben. Du bemerkst diese Entwicklung nicht einmal, da sie so ganz allmählich, langsam und fast heimlich erfolgt. Wenn ein bestimmter Reiz, eine bestimmte Stimulation auftritt, versetzt diese Deinen Geist, also Deinen unbewussten Verstand sofort und unbewusst in das gleiche Alter, wie bei der ersten Reaktion, aber er handelt mit all der Erfahrung aus allem Erlebten. Die negativen Verhaltensweisen werden mit der Zeit nur noch intensiver. Alle Gewohnheiten und Überzeugungen, die Du vielleicht in Bezug auf Essen und Bewegung hast, sind nicht Dinge, mit denen Du geboren wurdest. Es sind Dinge, die Du gelernt hast. Vielleicht von Deiner Familie oder von Menschen in Deiner Umgebung, vielleicht aus Büchern oder dem Fernsehen. Es sind einfach Dinge, die Du gelernt hast. Genauso wie Du vielleicht Angst, Druck oder Traurigkeit gelernt hast, und es wurde mit der Zeit immer schlimmer, wurde immer deutlicher und wirkte sich immer mehr negativ auf Dich aus.
Genauso wie manche Alkohol, Tabak oder Drogen konsumieren, oder Gewohnheiten wie Nägelkauen, übermäßiges Essen von Süßigkeiten, Zähneknirschen oder unruhigem Schlaf kreieren. Sie wurden nicht damit geboren, sie haben es gelernt.