Was ist Hypnose
Über Hypnose gibt es viele Mythen und Irrglauben.
Der verbreitetste ist der, dass der Hypnotiseur die Kontrolle über den Hypnotisierten übernimmt und diesen dann Dinge machen lässt, die er in Wahrheit nie tun würde.
Hier sei es nochmal gesagt, niemand kann hypnotisiert werden, wenn er es nicht will. Und niemand kann dazu bewegt werden, etwas zu tun, was er nicht möchte.
Ein weiteres, großes Missverständnis ist die Annahme, dass man das Bewusstsein verlieren oder schlafen würde, wenn man hypnotisiert wird.
In Wirklichkeit ist die Hypnose nicht etwas, was jemand mit Ihnen macht.
Jede Hypnose ist eine Art Selbsthypnose, ein Zustand in den wir mehrmals am Tag sinken, eine Art fokussierte Aufmerksamkeit und Konzentration.
Der Hypnotisierte selbst ist derjenige, der einen hypnotischen Zustand herbeiführt. Der Hypnotiseur ist lediglich der Anleiter oder fungiert wie eine Art Reiseführer .
Es gibt nichts magisches oder mystisches an der Hypnose.
Wir erleben Hypnose beispielsweise täglich beim Einschlafen. Der Körper wird in einen völlig entspannten Zustand versetzt, während die Sinne nicht ausgeschaltet sind. Oder wahrscheinlich haben auch Sie es schon einmal erlebt, man fährt zum Beispiel mit dem Auto eine gewohnte Strecke und war dabei tief in seine Gedanken versunken und plötzlich realisiert man dann, dass man am Ziel angekommen ist und nichts von der Fahrt mitbekommen hat, oder?
In einer solchen Situation befinden wir uns in einem Zustand der inneren Versenkung. Mit dem bewussten Verstand sind wir darauf konzentriert, an etwas zu denken. Man ist dann derart tief auf seine Gedanken fokussiert, dass man die gefahrene Strecke nicht bewusst wahrnimmt. In einer solchen Situation führt uns eine andere Ebene unseres Verstandes, die man unbewusster Verstand nennt. Dieser nutzt dann allein die vielen Stunden an Fahrpraxis, die im Gedächtnis gespeichert sind.
Bei einer Hypnosesitzung erleben wir einen tranceähnlichen Zustand, sind dennoch geistig wach. Wir hören die Stimme des Hypnotiseurs, wir bekommen alles um uns herum mit und werden dennoch immer entspannter. Wir können reagieren, aber die Realität tritt in den Hintergrund. In dieser Situation der Tiefenhypnose können wir uns auf unser Unterbewusstes einlassen. Blockaden werden gelöst, wir gehen den Ursachen unserer Störungen auf den Grund. Vielfach sind schlechte Kindheitserinnerungen die Verursacher von Hemmungen, tief liegende psychische Verletzungen, die wir verdrängt haben. Die angewandte Hypnose ist ein Mittel tief sitzende Probleme zu lösen. Sogar Operationen können mit Hilfe der Hypnose schmerzfrei durchgeführt werden. Eine Hypnose geschieht stets auf freiwilliger Basis. Der Hypnotisierte ist niemals dem Hypnotiseur ausgeliefert, er behält die volle Kontrolle.
Hypnose ist ein entspannter Zustand der Konzentration. In der Hypnose tritt das Unterbewusstsein in den Vordergrund, während das Bewusstsein zurück gedrängt wird. Dies ist natürlich eine sehr einfache Erklärung, in Wirklichkeit gehen während der Hypnose einige sehr komplizierte Prozesse im Gehirn vor sich.
Dem Unterbewusstsein können wir durch Hilfe der Hypnose neue Handlungsmöglichkeiten vorgeschlagen. Diese werden als sogenannte Suggestionen bezeichnet. Die Hypnose schaltet dann, solange es der Hypnotisierte wünscht und zulässt, die „Türsteherfunktion“ des Unbewussten aus. Durch dieses Ausschalten kommen die Suggestionen direkt im Unterbewusstsein an und können somit ihre volle Kraft und Wirksamkeit entfalten.
Die Hypnose ist deshalb so außergewöhnlich und effektiv bei der Veränderung von Verhalten, Gefühlen, Gedanken und Emotionen, weil der menschliche Geist eine ganz besondere Fähigkeit besitzt.
Er kann nicht unterscheiden, ob etwas real passiert, oder ob man es sich nur vorstellt
Hypnose ist die Umgehung des kritischen Faktors des Bewusstseins und Etablierung von geeigneten, selektiven Denken.
* Jerry Klein *
Die Nutzung der menschlichen Vorstellungskraft stellt einen der wirksamsten Wege dar, um einen hypnotischen Zustand zu nutzen. Wenn man sich zum Beispiel vorstellt, dass man sich an einem sehr ruhigen und friedlichen Ort befindet, dann ermöglicht dies Wohlbefinden und eine tiefe und angenehme Entspannung.
Viele Menschen nutzen leider die Zustände von spontaner Hypnose in einer für sie negativen Art und Weise, ohne dies zu wissen. Diese Menschen visualisieren dann zum Beispiel negative Erinnerungen oder einen negativen Ausgang einer Situation, die dann Angst, schlechte oder depressive Gefühle hervorrufen bzw. auslösen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass man zu sich selbst in einer kritischen Art und Weise spricht. Während man sich aber kritisiert und heruntermacht , ist man im Grunde genommen in einer leichten Hypnose, man ist vertieft und innerlich fokussiert.
Deshalb sollte sich jeder Mensch bewusst sein, dass es wichtig ist, dass Gedanken, Vorstellungen und innerer Dialog positiv und gut und hilfreich formuliert sind. Bei einer negativen Formulierung ist dies leider nicht der Fall.
Die Hypnose ist eine Methode, den menschlichen Geist zu fokussieren. Unter Gebrauch der Vorstellungskraft und der Gedanken, die Gefühle zu bewegen und das Verhalten sowie die Einstellung zu verändern. In Hypnose verändert man gewissermaßen seine innere Welt. Wenn man sein Denken verändert und sich vorstellt, wie etwas sein wird, dann beginnt man seine Gefühle und sein Verhalten zu verändern und neu auszurichten.